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  • Daniela

Roadtrip Sardinien mit dem Camper

Ein Roadtrip durch Sardinien ist ein echtes Highlight. Wir konnten es vorher kaum glauben, aber es gibt dort tatsächlich Strände, die der Karibik in nichts nachstehen. Nach wochenlangem Stress und Bangen um unseren Van (wir waren noch auf der Suche nach Ersatzteilen, um Reparaturen durchzuführen) haben wir uns letztes Jahr Mitte September endlich auf die lange Reise nach Sardinien gemacht. Nach zwei Tagen Aufenthalt in Mailand sind wir in Livorno auf die Fähre und haben in 2,5 Wochen einmal die ganze Insel umrundet. Hier erfahrt ihr unsere Tipps, Highlights und die Route.


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Beste Reisezeit für Sardinien

Nachdem wir nicht auf die Ferien angewiesen sind, haben wir uns bewusst für die Zeit zwischen Sommer- und Herbstferien entschieden. Selbst dann kann es in manchen Städten und Stränden ziemlich voll werden, dafür war das Wetter noch traumhaft schön. Im Sommer kommen viele Italiener und auch Deutsche mit ihren Familien auf die Insel und es muss extrem viel los sein. Außerdem kann dann das Thermometer schon mal bis auf 40 Grad klettern und das kann im Van schnell unerträglich werden.


Anreise mit Zwischenstopp in Mailand

Um unserem Van bei der langen Fahrt Richtung Fähre zwischendurch eine Verschnaufpause zu gönnen, entschieden wir für zwei Tage einen Stopp in Mailand einzulegen. Das liegt quasi auf dem Weg und wir waren außerdem noch nie dort. Etwas außerhalb befindet sich das "Camping Village Citta di Milano", was sich perfekt eignet um die Stadt zu erkunden. Direkt vor dem Campingplatz ist eine Bushaltestelle, das Ticket kann man bereits vor Ort kaufen. 15 Minuten später standen wir schon vor dem imposanten Mailänder Dom. In den zwei Tagen konnten wir natürlich nur einen Bruchteil der Stadt erkunden aber die folgenden Sehenswürdigkeiten dürfen definitiv beim ersten Besuch nicht fehlen.


Duomo di Milano

Das wohl berühmteste Bauwerk der Millionenmetropole und die drittgrößte Kirche der Welt. Natürlich darf ein Besuch auf dem bekannten Vorplatz nicht fehlen, wir waren jedoch etwas überwältigt von den wahnsinnig vielen Touristen und waren nur ganz kurz dort.


Duomo Rooftop

Von den Terrassen des Mailänder Doms hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt. Für 10 Euro gibt es ein Ticket und man kann zu Fuß nach oben laufen. Die Variante mit dem Fahrstuhl ist etwas teurer. Der Aufstieg hat sich für uns total gelohnt und auch wenn selbst dort oben sehr viel los war, ist es trotzdem wesentlich entspannter als unten auf dem Vorplatz.



Viktor-Emanuel-Galerie

Direkt neben dem Mailänder Dom liegt die berühmte Einkaufsgalerie an der Piazza del Duomo. Neben den Produkten in den unzähligen Boutiquen und Shops zählen die mit Stuck und Marmor dekorierten Gebäude zu den Highlights. Mann muss es gesehen haben, auch ohne in einer der Nobelboutiquen was zu kaufen.



Navigli

Die Navigli von Milano sind eine der bekanntesten Gegenden von Mailand. Die Navigli sind ein System von Kanälen und Wasserstraßen und speziell am Abend kommen viele Mailänder um dort einen romantischen Sonnenuntergang zu erleben. Entlang der Kanäle gibt es unzählige Bars und Restaurants und in den vielen abzweigenden Gassen gibt es außerdem wunderschöne kleine Boutiquen zum Shoppen.



Überfahrt mit der Fähre von Livorno nach Olbia

Die Fähren nach Sardinien werden von den italienischen Städten Livorno und Genua angesteuert. Livorno war für uns zwar etwas weiter aber wir fanden über den Anbieter "Grimaldi Lines" ein absolutes Schnäppchen und haben für Hin- und Rückfahrt nur 180 Euro bezahlt. Die Überfahrt dauert 9 Stunden und wir hatten die Nachtfähre, so spart man Zeit, kommt am frühen Morgen in Olbia an und kann den ersten Tag gleich richtig nutzen. In dem Preis war allerdings keine Kabine inbegriffen (das Geld wollten wir uns sparen) und wir mussten uns irgendwo auf dem Schiff einen Platz zum Übernachten suchen, gelandet sind wir am Ende auf dem Fußboden.


Unsere Reiseroute für 2,5 Wochen Sardinien

Bella Italia, endlich konnte unser Roadtrip beginnen. Gestartet sind wir in Olbia über die Costa Smeralda, mit der Fähre auf das Inselarchipel La Maddalena. Dann von Palau nach Porto Pollo, die Westküste runter über Castelsardo und Buggeru nach Chia. An der Ostküste ging es über das Capo Ferrato und Santa Maria Navaressa wieder zurück nach Olbia.



Pünktlich zum Sonnenaufgang kamen wir in Olbia an und nach einer kurzen Fahrt konnten wir endlich unser Meerweh stillen. Frühstück mit Meerblick, Abkühlung im kristallklaren Wasser, Pasta aus dem Topf am Strand, einschlafen unter Sternenhimmel; so in etwa sah unser erster Tag auf der Insel aus.


Inselarchipel La Maddalena

Entlang der Smaragdküste "Costa Smeralda" ging es für uns in den Norden nach Palau um von dort mit der Fähre innerhalb von nicht einmal 20 Minuten auf das wunderschöne Archipel La Maddalena überzusetzen. Das Ticket kostete uns inkl. Van 70 Euro für Hin- und Rückfahrt. Wobei man das Rückreisedatum kurzfristig festlegen kann. Die gesamte Inselgruppe, die aus sieben Haupt- und mehr als 62 kleineren Insel besteht ist Naturschutzgebiet und wird auch "Seychellen des Mittelmeeres" genannt. Wir empfehlen dort mindestens drei Tage zu verbringen um die vielen traumhaften Buchten und Strände zu erkunden. Teilweise sind die Straßenverhältnisse ziemlich heftig aber unser Finn hat alles gut gemeistert.



Unser absolutes Highlight war die Bucht Cala Coticcio auf der Insel Caprera. Diese ist nur über einen ca. einstündigen Fußmarsch über Berge und Klippen zu erreichen, trotzdem kann es dort ziemlich voll werden. Wir waren früh dran und hatten die Bucht kurze Zeit ganz für uns alleine.



In den drei Tagen haben wir jeweils wild gecampt was uns allerdings in der letzten Nacht zum Verhängnis wurde. Am Morgen weckten uns zwei Polizisten und wir mussten 80 Euro Strafe zahlen. Wir waren leider etwas naiv und informierten uns zuvor nicht, wildcampend ist nämlich auf der gesamten Insel verboten. Vermutlich hätten wir auf Campingplätzen eine ähnliche Summe gezahlt und waren froh, dass die ersten zwei Nächte alles glatt lief.



Porto Pollo & Santa Teresa

Zurück auf Sardinien fuhren wir weiter nach Porto Pollo. Der Ort ist bekannt zum Kitesurfen und wir verbrachten einige Zeit am Meer um die Surfer zu beobachten. Direkt am Strand befindet sich "Rupies Beach Bar", dort gibt es leckeren Kaffee und die Atmosphäre hat uns total gut gefallen.


Unser Plan war in Santa Teresa einen Platz am Meer zu suchen aber leider sind dort bis 30.09. keine Camper erlaubt. Also fuhren wir direkt weiter und fanden 10 km südlich einen kostenlosen Spot mit Blick auf das türkisblaue Meer.



Die Hügel-Stadt Castelsardo

Auf dem Weg nach Buggerru stoppten wir in in der mittelalterlichen Stadt Castelsardo. Diese ist bekannt für die bunten Häuser in den Felsen, was natürlich auch entsprechend viele Touristen anlockt. Trotzdem ist es schön durch die urigen Gassen zu schlendern und einen leckeren Kaffee zu schlürfen oder ein Eis zu essen.

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Buggerru und die Westküste

Nach 3 Stunden Fahrt entlang der wunderschönen Westküste kamen wir in Buggerru an. Für 20 Euro pro Nacht gibt es dort Stellplätze direkt am Meer. Im Gegensatz zu den Stränden an der Ostküste ist das Meer hier ziemlich rau aber trotzdem wunderschön. Buggerru ist perfekt geeignet zum Surfen und nach Patricks erster professioneller Surflesson war seine neue Leidenschaft entdeckt.


Chia

Als nächstes ging es weiter an die Südküste in das kleine Örtchen Chia, das umgeben ist von Strand und Dünen. Es gibt unzählige traumhafte Buchten und man kann sogar kostenlos auf den Parkplätzen übernachten. Mit am Besten hat uns dort die Chia Laguna gefallen.



Villasimius und das Capo Ferrato

Auf dem Weg zum Capo Ferrato stoppten wir noch an der Cala Giunco in Villasimius. Der Ort und seine Strände bezaubern an der Südostspitze Sardiniens mit ihrem absolut karibischem Flair. Manchmal gibt es dort sogar rosa Flamingos zu sehen. Nach einem ausgiebigen Badestop machten wir uns auf den Weg zum Capo Ferrato.


Die Buchten am Capo Ferrato sind nur durch eine unbefestigte Piste mit tiefen Furchen zu erreichen. Belohnt wird man mit einem abgelegenen Traumstrand, grandiosen Sonnenuntergängen und einem Sternenhimmel, wie wir ihn selten zuvor sahen.



Santa Maria Navaressa

In Italien ist es erlaubt auch ohne speziellen Bootsführerschein ein Boot zu mieten. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und fanden in Santa Maria Navaressa einen tollen Campingplatz direkt am Meer. Der Ort eignet sich hierfür nämlich perfekt, da viele der traumhaften Buchten in der Nähe nur per Boot erreichbar sind.

Für 130 Euro plus 40 Euro Sprit verbrachten wir 8 volle Stunden auf dem Wasser. Die Einweisung war relativ unspektakulär und eigentlich ist die Bedienung auch selbsterklärend (zumindest dachten wir das zu dem Zeitpunkt noch). Kurz darauf ging es schon los und wir kamen aus dem Staunen kaum mehr raus. Nach wenigen Minuten erreichten wir die 300 m hohe Steilküste und weitere 30 Minuten später tauchte die Cala Goloritze auf, eine Bucht die sonst nur zu Fuß zu erreichen ist. Es folgte eine traumhafte Bucht nach der anderen und wir machten immer wieder Halt um uns im kristallklaren Wasser abzukühlen. Nach 1,5 Stunden Fahrtzeit erreicht man die Cala Luna, hier sollte man wieder umkehren sonst wird es eng mit dem Sprit.


Auf der Rückfahrt hatten wir heftigen Wellengang und nach einem Stop sprang plötzlich unser Boot nicht mehr an. Wir trieben viel zu nah an eine der Bojen und hatten plötzlich Panik, dass unser Anker sich verheddert. Das blieb zum Glück aus, dafür trieben wir in den abgesperrten Bereich und wurden samt Boot an Land gespült. Mit Hilfe von Einheimischen riefen wir den Betreiber an, der uns mitteilte wir sollen das Boot doch mit der Handpumpe starten, was glücklicherweise auch funktionierte. Das Ganze wäre uns erspart geblieben, hätte man uns das schon bei der Einweisung mitgeteilt. Trotz allem hatten wir einen unvergesslichen Tag auf dem Wasser und würden das Boot beim nächsten Mal auch wieder selbst steuern.



Agriturismo Codula Fuili

Ein echtes Highlight war die Übernachtung auf einem Agriturismo (Bauernhof). Hiervon gibt es auf Sardinien unzählige und bei vielen hat man die Möglichkeit, mit dem Van zu übernachten. Der Weg dorthin führte uns über unendlich viele Serpentinen und vorbei am Gola di Gorroppu, einem der tiefsten Canyon Europas. Das Agriturismi Codula Fuili liegt mitten in den Bergen bei Cala Golone, mit grandiosem Meerblick. Für 35 Euro pro Person schlemmten wir am Abend bei einem traditionellen 5-Gänge Menü. Von Oliven, Brot & Antipasti über Gnocci, Ravioli, Schwein, Schaf, Salat, Käse mit Honig und Rosmarinkartoffeln bis hin zu Schafsmilch-Eis, Schnaps, Wein und Espresso gab es einfach alles. Wir hätten uns schon alleine nur an den Vorspeisen satt essen können.



Zweieinhalb Wochen vergingen wie im Flug und die letzte Nacht verbrachten wir kurz vor Olbia kostenlos auf einem Parkplatz direkt am Meer. Ab 30.09. gibt es auf der Insel viele Möglichkeiten frei zu übernachten.


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Rückreise mit Stopp in der Schweiz

Die Rückfahrt auf das Festland verlief ähnlich wie die Hinfahrt. Diesmal ergatterten wir allerdings einen Platz auf einer Couch und konnten einigermaßen gut schlummern. Zurück in Livorno hieß es für uns 10 Stunden ohne Pause durchfahren bis zum Walensee in der Schweiz. Dort hatten wir uns nämlich über Park4Night ein atemberaubendes Plätzchen rausgesucht und wollten dort unbedingt noch eine Nacht verbringen. Dort angekommen war das Wetter wie im tiefsten Herbst. Gerade das machte diesen Spot aber zu etwas Magischem. Der Nebel schwebte über dem See und die Aussicht war einfach nur Wahnsinn. Am nächsten Morgen haben wir uns schon sehr früh auf den Rückweg gemacht weil es einfach nur bitterkalt war. In nicht einmal 10 Stunden sank das Thermometer von 30 Grad plötzlich nur noch auf ein paar Grad über 0.



Unser Fazit zu Sardinien

Sardinien hat uns unglaublich gut gefallen und ist perfekt geeignet für einen Roadtrip mit dem Van. Insgesamt sind wir in den drei Wochen 4.500 km gefahren. Natürlich hätte man noch viel mehr erkunden können aber wir fanden die 2,5 Wochen zum Umrunden der Insel perfekt. Die karibischen Strände, das leckere Essen und der italienische Flair haben uns innerhalb kürzester Zeit überzeugt. Etwas schade war, dass in einigen Orten bis Ende September Camper unerwünscht sind, weshalb wir die meisten Städte direkt umfahren haben. Die letzten Tage Anfang Oktober waren wesentlich entspannter und viele Plätze sind befahrbar und sogar kostenlos.


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