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  • Daniela

In 11 Tagen mit dem Camper quer durch Österreich

Um unseren Camper das erste Mal so richtig auf Herz und Nieren zu prüfen, haben wir uns für einen Trip nach Österreich entschieden. Ende Mai war es endlich so weit und wir hätten uns unseren ersten richtigen Roadtrip nicht schöner vorstellen können. Wir verraten euch unsere Route, Kosten, Spots zum Übernachten und teilen mit euch unsere Highlights aus dem völlig unterschätzten Österreich. Unser Nachbarland ist nämlich nicht nur ein wahres Outdoor Mekka, sondern hat noch wesentlich mehr zu bieten.




Unsere Route durch Österreich



Tag 1: Eibsee - Der wohl schönste See in den bayerischen Alpen

Nachdem wir noch bis spät abends den Van beladen haben, ging es um 4:30 Uhr endlich los. 5 Stunden später kamen wir schon an unserem ersten Stopp, dem Eibsee, an. Dieser liegt noch in Deutschland und durch das grün schimmernde Wasser und das Bergpanorama zählt er zu den schönsten Seen der bayerischen Alpen.


Obwohl die Sonne es nicht durch die Wolken geschafft hat, waren wir schon nach kürzester Zeit von den Farben des Sees völlig überwältigt. Um den Eibsee führt ein rund 7 km langer Rundweg inkl. schönstem Panorama. Nach gut 1,5 Stunden und hunderten Bildern kamen wir zurück und haben uns im „Eibsee-Pavillon“ erstmal ein leckeres Stück Käsekuchen gegönnt.


Am späten Nachmittag kam dann doch noch die Sonne raus und wir beschlossen direkt auf dem Parkplatz zu übernachten und den Abend am See zu genießen. Eigentlich ist das Übernachten nicht gestattet und wir waren uns etwas unsicher aber komischerweise gab es einen Nachttarif (10 €) und einige andere Camper hatten die gleiche Idee. Und naja wer kennt nicht diesen Gruppenzwang, also blieben wir auch.




Tag 2: Innsbruck – Umgeben von alpinem Bergpanorama

Am Morgen lag der See wieder im Nebel und es war keine Sonne in Sicht. Also ging es für uns direkt weiter zu unserem nächsten Ziel nach Innsbruck. Über die App "Park4night" haben wir den Park & Ride Parkplatz am Olympiazentrum gefunden. Hier kann man für 9 € 24 Stunden parken und ist in einer knappen halben Stunde gemütlich in die Stadt gelaufen.


Die Stadt ist umgeben von Bergen und egal wo man hinschaut erwartet einen ein wunderschönes Panorama. Wir sind erst etwas durch die kleinen Gassen der Altstadt geschlendert und dann Richtung Inn-Ufer. Dort erwartet einen der wohl schönste Ausblick der Stadt. Die bunten Häuser direkt am Wasser als Kontrast zu den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Ein Träumchen! Direkt vor dieser wunderschönen Kulisse gab es ein Food-Truck-Festival mit kulinarischen Köstlichkeiten. Wir haben einen Liegestuhl direkt am Wasser ergattert und nachdem sich die Sonne durch die Wolken gekämpft hatte, bewegten wir uns dort auch die nächsten zwei Stunden nicht weg!


Gegen Nachmittag sind wir zurück zum Camper und weiter Richtung Zillertal gefahren. Übernachtet haben wir an einem schönen Spot direkt am Fluss, den wir über Google Maps gefunden haben.




Tag 3: Zillergründl Damm – The best view comes after the hardest climb

Auf diesen Tag hat sich speziell Daniela wohl mit am meisten gefreut. Wir wollten eine Wanderung nach „Klein Tibet“ machen, eine Alm im Zillertal. So viele tolle Berichte hatten wir darüber gelesen, jedoch wurde daraus leider nichts. Aber dazu gleich mehr…


Bei strahlendem Sonnenschein sind wir nach Mayrhofen gefahren und haben unser Auto dort an der Mautstelle geparkt. Um zu der besagten Alm zu gelangen konnte man entweder ein Stück Bus fahren oder mit dem eigenen Auto. Nachdem die Straße aber ziemlich steil sein muss haben wir uns für den Bus entschieden um unseren Van etwas zu schonenJAn der Bushaltestelle wurden wir dann von einer netten Dame informiert, dass fast alle Wanderungen (inkl. „Klein Tibet“) wegen hohem Schnee und Lawinengefahr noch gesperrt sind. Die Enttäuschung war riesengroß aber jetzt wo wir schon mal hier waren, wollten wir trotzdem etwas die Umgebung erkunden. Also sind wir mit dem Bus bis zur Bärenbadalm gefahren und wollten von dort bis zum Zillergründl Damm laufen.


Dann kam die nächste schlechte Nachricht: Alle Wege zum Stausee waren offiziell wegen einer Lawine, die vor einigen Wochen runterkam gesperrt! Aber so leicht geben wir nicht auf und sind trotz Warnungen losmarschiert. 1,5 Stunden später durch kniehohen Schnee kraxeln und über umgekippte Bäume klettern kamen wir endlich am Zillergründl Damm an. Und was sollen wir sagen, der Aufstieg hat sich gelohnt! Wieder zurück bei der Bärenbadalm haben wir uns eine Brotzeit gegönnt und sind dann mit dem Bus zurück zur Mautstelle gefahren.



Obwohl am Parkplatz ein „Camping verboten“ Schild stand, haben wir von der netten Dame an der Mautstelle die Erlaubnis zum Übernachten bekommen. Leider war ein abendlicher Jogger anderer Meinung und spätestens nachdem er unser Kennzeichen notiert hatte sind wir freiwillig gefahren.


An dieser Stelle danke dafür, ohne ihn hätten wir nie den tollsten Spot unserer ganzen Reise gefunden. Ohne wirklichen Plan sind wir losgefahren und nach einer Stunde Fahrt kamen wir genau richtig zum Sonnenuntergang am Speicher Durlaßboden an, den wir wieder durch unsere park4night App fanden.


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Tag 3 & 4: Speicher Durlaßboden – Geheimspot umgeben von traumhafter Bergkulisse

Frühstück am See, umgeben von Bergen und wunderschöner Natur, besser kann ein Morgen gar nicht starten. Und weil dieser Ort bei Tag noch viel wundervoller war, wurden alle Pläne gecancelt und wir verbrachten den ganzen Tag und eine weitere Nacht am See. Es gibt rund um den Speichersee jede Menge zu erkunden. Wir waren wandern, haben in der Sonne relaxt und uns zum Baden in die eiskalten Fluten gestürzt. Der Ort ist ein echter Geheimspot, zumindest zu dieser Jahreszeit. Im Sommer kann das allerdings schon etwas anders aussehen.




Tag 5: Jägersee & Blaue Lagunen – When chaos creates something beautiful

Schweren Herzens haben wir unseren Lieblingsort verlassen und sind in Richtung Jägersee aufgebrochen. Am Parkplatz angekommen haben wir uns schon auf Scharen von Touris eingestellt, weil wir gerade noch so einen Platz ergatterten. Schon beim ersten Blick auf den See bekamen wir dafür eine Entschädigung – türkisblaues Wasser, malerisch wie auf einer Postkarte.


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Schnell haben wir auch gemerkt, dass die wenigsten Besucher sich für Wandern entschieden, sondern sich wohl direkt in der Gaststätte am See niederlassen. So blieb mehr Natur für uns. Wir sind eine Runde um den See und dann weiter in Richtung Tappenkarsee gewandert. Unterwegs kamen wir an zwei karibikblauen Lagunen am Kleinarl vorbei, die erst vor 1,5 Jahren durch Überflutungen und einen Murenabgang entstanden. Was für ein beeindruckendes Naturschauspiel. Leider ist baden dort nicht erlaubt aber trotzdem wunderschön! Das letzte Stück (bzw. nochmal 3 Stunden) bis zum Tappenkarsee war wieder wegen Lawinengefahr und noch zu viel Schnee gesperrt.



Zurück am Jägersee konnten auch wir einem kühlen Radler mit Blick auf See und Berge nicht widerstehen! Außerdem stand uns noch eine 2-stündige Autofahrt in den Nationalpark Gesäuse bevor.


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Tag 5 – 6: Nationalpark Gesäuse – Der schönste Ort Zentral-Europas zum Sterne beobachten

Da Wildcampen in Nationalparks strikt verboten ist haben wir uns für zwei Nächte im Camping Forstgrund einquartiert. Eigentlich sind wir keine Fans von Campingplätzen aber dieser war wirklich schön und man hatte auch genügend Privatsphäre (natürlich kein Vergleich zur freien Natur). Außerdem haben wir uns nach fast einer Woche nur Katzenwäsche mal wieder über eine richtige Dusche gefreut.


Ursprünglich wollten wir eine Rafting-Tour machen aber wegen des heftigen Winters war der Wasserstand zu hoch und es wäre zu gefährlich gewesen. Also haben wir zwei Tage damit verbracht, traumhafte Sonnenuntergänge anzuschauen und uns nachts einen Wecker zu stellen um Sterne zu kucken. Nicht umsonst ist im Gesäuse laut Google der schönste Ort Zentral-Europas zum Sterne beobachten.



Tag 7 - 8: Klauser See & Almsee – Ein Fleckchen Karibik in Österreich

Nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg zum Almsee gemacht. Auf halber Strecke konnten wir plötzlich unseren Augen nicht trauen – Sind wir wirklich noch in Österreich oder doch in der Karibik? Wir mussten nochmal umdrehen um uns zu vergewissern und tatsächlich wir haben uns nicht verkuckt: Ein Ausläufer vom Klauser See, kristallklares Wasser, eine Eisenbahnbrücke und lauter kleine Sandbänke im Wasser. Hier mussten wir einfach einige Stunden bleiben, was Besseres hätte uns bei 35 Grad ohne Klimaanlage nicht passieren können.


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Zwei Stunden und mehrere Abkühlungen später ging es weiter zum Almsee. Dank park4night haben wir wieder ganz in der Nähe zum See ein schönes Plätzchen zum Übernachten gefunden.


Am nächsten Morgen sind wir noch bisschen Laufen gegangen aber irgendwie ist der Funke vom Almsee nicht zu uns übergesprungen. Evtl. lag es aber auch daran, dass die Spots der letzten Tage schwer zu übertreffen waren und wir zu sehr verwöhnt wurden.


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So einen richtigen Plan hatten wir für die nächsten Tage nicht und sind deshalb einfach los in Richtung Salzburger Land gefahren um zu schauen was uns dort erwartet. Tatsächlich haben wir aus reinem Zufall kurz vorm Attersee einen wundervollen Platz an einem Fluss zum Übernachten gefunden.


Tag 8 – 9: Irgendwo im Nirgendwo in der Nähe vom Attersee

Zwei Stunden später saßen wir mit zwei Österreichern am Lagerfeuer und haben uns tolle Tipps für unsere letzten Tage abgeholt. Am nächsten Morgen beschlossen wir nochmal den ganzen Tag hier zu verbringen und einfach etwas die Seele baumeln zu lassen. Wir waren zwar wandern und haben auch bisschen was am Camper gewerkelt aber sonst nur gefaulenzt. Gegen Mittag kamen immer mehr Camper (es war Wochenende) und die Ruhe war vorbei. Wir kamen uns vor wie auf dem Campingplatz. Trotzdem ein wunderschöner Ort zum übernachten, vor allem zu 100 % kostenlos.


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Tag 10: Felsenbad in Faistenau am Hintersee – Die letzte Nacht unseres Roadtrips

Von den beiden Österreichern bekamen wir den Tipp zu den Felspools in Faistenau zu fahren, die auch nur 30 Minuten entfernt waren. Das sind Naturpools, deren Felsen das Wasser mit den Jahren geformt hat. Wirklich wunderschön und auch menschenleer, nur leider war es an dem Tag zu kalt zum Baden und wir haben uns nur ein bisschen ans Wasser gesetzt.


Gefolgt ist eine unendlich lange Parkplatzsuche für die Nacht. Wir waren schon kurz davor für 25 € die Nacht an einem völlig überfüllten Parkplatz zu verbringen, haben dann aber noch einen Anlauf unternommen und ein schönes Plätzchen an einer Kirche in der Nähe vom Fuschlsee gefunden.


Tag 11: Fuschlsee & Heimreise

An unserem letzten Tag war die Nacht um 4:30 Uhr vorbei, denn wir wollten es zumindest einmal schaffen zum Sonnenaufgang aufzustehen. Nach kurzen Anlass-Schwierigkeiten sind wir zum Hofer Badestrand am Fuschlsee gefahren. Das frühe Aufstehen hat sich für uns mehr als gelohnt. Zum Glück hatte an dem Tag außer uns keiner den gleichen Plan und wir mussten die mystische Stimmung am See nur mit einem Schwan teilenJ Stundenlang hätten wir auf dem Holzsteg der ins Wasser führt verweilen können, umgeben von Nebel und spiegelnden Bergen im Wasser. Ein wirkliches Highlight zum Abschluss unseres Roadtrips.


Danach hieß es für uns nämlich Abschied nehmen vom wunderschönen Österreich. Auf dem Rückweg haben wir am Bodensee noch eine längere Pause eingelegt um einen ausgedehnten Power-Nap zu machen um dann mehr oder weniger ausgeschlafen das letzte Stück zurück nach Hause zu fahren.



Wildcampen in Österreich

Unberührte Natur, Stille und ein grenzenloser Sternenhimmel für sich allein – alles gute Gründe, die für das Wildcampen sprechen. Hinzu kommt: Wildes Camping kostet nichts, vorausgesetzt, man wird nicht auf verbotenem Gebiet erwischtJGrundsätzlich ist Wildcampen in Österreich verboten. In Nationalparks sollte man das auch strikt vermeiden, da dort höhere Bußgelder drohen. Ansonsten haben wir (bis auf einmal) nur positive Erfahrungen gemacht und solange jeder seinen Müll wieder mitnimmt wird das auch hoffentlich so bleiben.


Auf unserem gesamten Trip schliefen wir nur einmal auf einem Campingplatz und das auch nur, weil wir im Nationalpark waren. Mit der App park4night oder Google Maps (Satelliten Ansicht) findet man überall tolle Spots oder auch einfach nur durch Zufall im Vorbeifahren.


Fazit unserer Österreich Rundreise

Ohne unseren Camper hätten wir uns für die zwei Wochen sicherlich ein Fernreiseziel ausgesucht und wären stundenlang im Flieger gesessen. Die Vielfältigkeit Österreichs hat uns völlig überwältigt und aufgrund der überschaubaren Größe ist das Land geradezu prädestiniert für einen Roadtrip. Noch dazu hat der Camper seine Probe bestanden und nun freuen wir uns auf viele weitere Roadtrips durch Europa.


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